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Zwischen A und O

Da wird man also irgendwann geboren
und irgendwo aufs Lebensgleis gestellt
so unabweisbar, wie es den Autoren
des Kindes (sprich: dem Elternpaar) gefällt.

Ein solcher Auftakt dünkt mich problematisch,
Und es befremdet jedes Menschenkind,
daß Zeugung und Geburt nicht demokratisch
und fair mit jenem abgesprochen sind.

Wer räsoniert, entrüstet sich vergebens,
denn längst entschied das Oberste Gericht:
Der Mensch ist zwar Gestalter seines Lebens;
doch über Nest und Start bestimmt er nicht.

Und wie der Anfang, findet auch im Grunde
das Ende ohne Mitbestimmung statt.
Fatal ist, daß auf seine Sterbestunde
der Mensch verteufelt wenig Einfluß hat.

Dir bleibt indessen Zeit, dich zu vollenden.
Drum leg noch einen Zahn zum Leben zu.
Geburt und Tod sind schwerlich abzuwenden,
doch was dazwischenliegt, bestimmst nur du.

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